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Markt-Ideologen zerstören den Staat

Ein großer Mann der deutschen Sozialdemokratie nahm auf dem Roten Sofa des SPD-Ortsvereins Oberstadt im Katharinenhof Platz. Interviewt von Ecki Sulk und Maik Luhmann erzählte er Anaekdotisches, Philosophisches und Kritisches, weckte Nachdenklichkeit bei den zahlreichen Besuchern.
Erhard Eppler, unter Willy Brandt und Helmut Schmidt Entwicklungshilfeminister, ging scharf mit den Marktliberalen ins Gericht, die für die Republik unglaubliches Unheil angerichtet hätten und nun mit Unschuldmine durchs Land ziehen, dabei die Politik als Schuldigen an die Wand menetekeln und sich selbst bereits zum nächsten Anlauf rüsten, ihr Privat-vor-Staat-Dogma durchzusetzen. Dies sei einer der Gründe, dass er als 82-Jähriger noch mal ordentlich ins Rad greife und für die Entwürfe seiner Partei zur sozialen Ausgestaltung unserer Gesellschaft. Leidenschaftlich warb Erhard Eppler dafür, dass nur SPD und Grüne Ziele verfolgten, die gesamtgesellschaftliche Entwicklungen vorantreiben, ohne zahllose Menschen dabei vom Fortschritt abzuhängen.
Oliver Kaczmarek, SPD-Bundestagskandidat und jugendlicher Mitstreiter auf dem Roten Sofa, erhielt von Erhard Eppler noch einen Rat, wie er seine Arbeit am besten im Bundestag einbringen kann. Er möge Eitelkeiten vermeiden, Profilneurosen weiträumig umgehen und sich mit harter, fleißiger Arbeit das Profil verschaffen, das vertrauensbildend nach innen wie nach außen wirke.